Welche Faktoren sind bei der Auswahl eines geeigneten Payment-Providers und der Integration zu berücksichtigen? Welche Zahlungsarten sollen angeboten werden? Eine Kurzanleitung für Onlineshop-Betreiber, die sich diese Fragen beantworten möchten.
Checklisten zur Auswahl und Integration
Wer einen Onlineshop betreibt oder die Erstellung eines Shops für ein Unternehmen plant, setzt sich mit der Fragestellung auseinander, welche Zahlungsarten angeboten werden und wie deren Einbindung erfolgen soll. Aber welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es überhaupt, wie nimmt man die Auswahl des Zahlungsanbieters vor und welche Tests können bzw. sollten durchgeführt werden?
Die gängigen Zahlarten für Onlineshops sind:
- Lastschrift
- Kauf auf Rechnung
- Kreditkarte
- Vorkasse
- Nachnahme
- Ratenkauf
Die klassischen Zahlungsarten werden durch Online-Bezahldienste wie z.B. PayPal, Amazon Payments, Google Pay oder Apple Pay erweitert. Sofortüberweisung, GiroPay oder iDEAL als lokale Bezahldienste runden die verfügbaren Zahlungsmethoden ab.
Ein umfangreiches Angebot und die Möglichkeit unter mehreren Zahlungsmethoden auswählen zu können, ist für Besucher*innen eines Shops ein Kriterium, das eine Kaufentscheidung beeinflussen kann - neben beispielsweise Produktpreis, Leistungsumfang und einer passenden Lieferzeit.
Die Entscheidung, welche Zahlungsarten in einem Onlineshop angeboten werden, sollte daher wohlüberlegt getroffen werden. Die Fragen „Welche Zahlarten möchten die Besucher*innen des Shops nutzen können?“ und „Welche Bezahlmethoden sind bei der Zielgruppe besonders beliebt?“ können die Entscheidung für oder gegen einen Bezahldienst maßgeblich steuern. Aber auch die eigenen Interessen in Bezug auf Zahlungsausfälle, Betrugsprävention und den Komfort für interne Prozesse sind zu berücksichtigen.
Auswahl eines geeigneten Zahlungsanbieters
Die möglichen Anbieter für die unterschiedlichen Zahlungsarten sind zahlreich. Neben der Auswahl des Payment-Service-Providers, wie etwa Payone, Stripe oder Mollie, sollten die vorhandenen Einbindungsmöglichkeiten z.B. über ein Plugin geprüft werden. Die Verwendung des Plugins bietet den Vorteil, dass die gebuchten Zahlungsarten durch einen Anbieter komplett integriert werden und nicht jede Zahlart einzeln eingebunden werden muss.
Unterschiede in der Kostenstruktur der Anbieter gilt es zu prüfen. Handelt es sich um kostenfreie oder kostenpflichtige Plugins? Werden eine monatliche Grundgebühr, Transaktionskosten pro Buchung und/oder prozentuale Gebühren auf den Warenkorbwert berechnet? Festzuhalten ist, dass sich ein Vergleich der Kosten für den Shopbetreiber lohnen kann.
Checkliste
- Bietet der Payment-Provider die gewünschten Zahlarten?
- Gibt es ein Plugin? Ist dieses Plugin kostenpflichtig oder kostenfrei?
- Welche Kosten fallen für die Integration der Zahlarten an?
- Wie hoch sind die Grundgebühren und der Preis pro Transaktion?
- Gibt es Staffelpreise bei einem bestimmten Zahlungsvolumen?
Technische Einbindung der Zahlarten im Shop
Wurde die Entscheidung für einen Anbieter getroffen, geht es im nächsten Schritt um die Integration der Zahlungsarten im Shop. Nach einer technischen Einbindung zur Herstellung der Zahlungsfunktion und Konfiguration beispielsweise von Texten und Bestell-E-Mails gilt es die Zahlarten ausgiebig zu testen.
Testing ist essenziell und nicht zu vernachlässigen
Nach den Tests durch das Projektteam, empfiehlt es sich, dass der Zahlungsvorgang von verschiedenen Unbeteiligten erneut durchlaufen wird. Der frische Blick von externen Personen kann bisher unbemerkte Fehler aufdecken und hilfreiches Feedback liefern. Ein Test auf unterschiedlichen Browsern und Endgeräten ist unerlässlich.
Typischerweise stellt der Zahlungsanbieter eine Testumgebung, die sogenannte Sandbox, zur Verfügung. Sie kann zum Testen der Zahlungsvorgänge genutzt werden, ohne dass echte Transaktionen entstehen. Über Musterdaten der Sandbox können verschiedene Zahlungsszenarien abgebildet und geprüft werden. Dazu gehört beispielsweise, dass die Zahlung angenommen oder abgelehnt wurde bzw. ausstehend ist.
Checkliste
- Funktionieren die Zahlungsarten und werden Bestellungen ausgelöst?
- Wurden Einschränkungen z.B. für Neukunden oder Warenkorbwerte berücksichtigt?
- Welche Zahlarten sollen pro Land bzw. Versandart zur Verfügung stehen?
- Gibt es Auf- oder Abschläge bei Zahlungsmethoden?
- Welche Fehlermeldungen werden bei einem Abbruch angezeigt?
- Werden Hinweise und Meldungen in der passenden Sprache ausgegeben?
- Welche Zahlart wurde als Fallback bei einem Anbieterausfall definiert?
- Wie erfolgt die Darstellung der Zahlung auf unterschiedliche Endgeräten und Browsern?
Gestalterische Integration der Zahlungsarten
Sind die gewünschten Zahlungsarten technisch komplett eingebunden, geht es im nächsten Schritt um die optische Einbettung im Shop. Eine gute Platzierung der zahlartspezifischen Logos ist dabei zu berücksichtigen, um Vertrauen aufzubauen und eine Kaufentscheidung zu erleichtern.
Die Logos werden von den jeweiligen Anbietern zur Verfügung gestellt und können in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden. Neben der Platzierung der Logos im Shop ist es ratsam, die Bezahlmöglichkeiten auf einer separaten Unterseite zu erklären. Kosten oder besondere Aufschläge, wie im Falle einer Bestellung per Nachnahme, sollten auf dieser Seite transparent kommuniziert werden.
Checkliste
- Wie schnell ist erkennbar, ob die präferierte Zahlungsart angeboten wird?
- Gilt dies gleichermaßen für den Aufruf via Desktop, Tablet und Mobiltelefon?
- Besteht die Möglichkeit das eigene Logo im Zahlungsprozess zu hinterlegen?
- Wurden die aktuellen Logos der Zahlungsmittel eingebettet?
- Wurde die Seite mit Erklärungen zu den Zahlarten erstellt und verlinkt?
Fazit
Bei der Auswahl und der Integration einer oder mehrere Zahlungsarten sollten Shopbetreiber nichts dem Zufall überlassen. Die möglichen Kosten und vorhandenen Angebote müssen genau geprüft werden. Eine sorgfältige Einbindung in den Onlineshop sowie Tests gehören zum Pflichtprogramm. Dies kann für den Erfolg des Onlineshops entscheidend sein.